Friedrich Wöhl, 1812 geboren, ist, wie unter 1.1 erwähnt, der mit den unheimlich großen und starken Fäusten. Wie sein Vater Hans (1.1) arbeitet er als Tagelöhner auf dem Grambower Gut und wohnt in einem alten Fachwerkhaus am Moor. Im Familienleben hat Friedrich kein rechtes Glück von Dauer. Er heiratet dreimal. Seine beiden ersten Frauen sterben früh. Trotz seiner 48 Jahre heiratet Friedrich noch ein drittes Mal und zwar die 38jährige Witwe Maria Vitense (2.2), ebenfalls aus Grambow stammend. Maria bringt noch mehrere Kinder aus erster Ehe mit. Friedrich hat ebenfalls aus seinen beiden ersten Ehen Kinder, und Maria schenkt ihm weitere. Unser Ahnenglied, Opa Wilhelm (3.1), ist der jüngste. Er berichtet von der strikten Unterscheidung in seinem Elternhaus nach ,,Min Kinner, din Kinner und uns Kinner”.
Auch im Grambower Moor spukt es natürlich. Es gibt dort Irrlichter und nachts leuchtende Baumstümpfe. Spukgeschichten und Hexenwahn leben hier weiter. Man erzählt den Kindern unheimliche Dinge, und diese erzählen sie an ihre Kinder noch schauriger weiter. So ist die zur Mystik neigende Moorbevölkerung schon etwas eigenartig. Friedrich hat wenigstens die Fäuste, um alle bösen Geister zerquetschen zu können. Aber nach ihm erscheint die Wöhl-Sippschaft degeneriert, denn ,,na de drürt Fru wiern de Todaten nich mier väl wiert”, meint Opa Wilhelm (3.3). (Nach der dritten Frau waren die Zutaten nicht mehr viel wert). Damit meinte er sich selbst. Er war für das Moor zu schwächlich und erlernte darum das Schusterhandwerk. Dessen Sohn Richard (4.1) wird leider noch schwächlicher. Doch so weit sind wir noch nicht.
Trotz der vielen sorgenden Kinder müssen sich die Eheleute Friedrich und Maria im Alter trennen. Friedrich bleibt bei seinen Kindern in Grambow, während Maria von den ihren in Hamburg aufgenommen wird. Es gibt, wie in solchen Fällen so oft, ein bitteres Altenlos.